Seit langem melde ich mich mal wieder zurück - diesmal mit einer Review zu einem Buch, auf das ich schon eine Weile gewartet hatte, bevor es nun endlich im Oktober erschienen ist: Mastiff von Tamora Pierce, das dritte und letzte Buch der Beka-Cooper-Trilogie.
Wer mich kennt, weiß, dass ich schon seit ich 10 oder 11 bin, unendlich gerne Bücher der amerikanischen Autorin lese, die im fantastischen Tortall spielen. Pierce' Zielgruppe sind zwar vor allem Mädchen im Teenageralter, aber auch ich als (nicht mehr ganz so) junge Erwachsene lese ihre Bücher immer und immer wieder gern. Irgendwie werden sie nie langweilig...
Seit 2006 erscheint nun Pierce' aktuelle Reihe, die zeitlich weit vor allen bisherigen in Tortall spielenden Romanen angesiedelt ist. Es geht um Rebakah Cooper, einer jungen Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die sich quasi der damaligen "Polizei", den Provost's Guards, auch "Dogs" genannt, anschließt und im heruntergekommensten Viertel der Hauptstadt Corus (und später auch in anderen Teilen des Reiches) Verbrechen aufklärt und Gauner dingfest macht.
Dabei helfen ihr nicht nur ihre Partner Goodwin und Tunstall, sondern auch ihre ungewöhnliche (magische) Gabe mit den Geistern der Toten zu sprechen, die auf dem Rücken von Tauben reiten, ihre übersinnliche Katze Pounce (auch ein alter Bekannter) und in Buch zwei und drei der Spürhund Achoo.
Außerdem ist sie die Urahnin eines anderen Charakters, die die Leser(innen) der Alanna- und Ally-Reihe nur zu gut kennen dürften: George Cooper. Sollte ich jemals eine Review zu einer dieser Reihen schreiben, erkläre ich für alle, denen der gute Mann fremd ist, genauer, um wen es sich bei ihm handelt, versprochen. Da das für die aktuelle Review aber nebensächlich ist, verzichte ich an dieser Stelle darauf...
Jedes der drei Bücher ist wie ein Tagebuch der jungen Gesetzeshüterin aufgemacht, wobei zum Teil auch Ausschnitte der Journale anderer Personen neben Beka in die Geschichten eingebunden sind.
Kurz zusammengefasst geht es in den ersten beiden Bänden um folgende Begebenheiten:
Band 1: Terrier 4/5
Beka ist 16 und neu bei den Dogs. Trotz ihrer Jugend und ihrer ausgeprägten Schüchternheit verbeißt sie sich gleich in zwei Fälle, die ineinander verwoben sind:
Zum einen ermittelt das Mädchen gegen jemanden, der sich selbst "Shadow Snake" nennt und immer wieder Kinder von Bewohnern der Unterstadt entführt, um an deren wertvollste Besitztümer im Austausch gegen die Kleinen zu gelangen. Zahlen die Eltern nicht, tötet sie der mysteriöse Entführer. Auch das Kind einer von Bekas Freundinnen wird Opfer der geheimnisvollen Schlange, deren Existenz Leute aus anderen Stadtteilen schlichtweg für ein Ammenmärchen zum Erschrecken unartiger Bälger halten... Beka sieht das aber ganz anders...
Außerdem investigiert sie das Verschwinden zahlreicher Arbeiter, die für gutes Geld zum Graben angeheuert wurden und dann plötzlich wie von Erdboden verschluckt sind.
Band 2: Bloodhound 4,5/5
Beka ermittelt ein paar Jahre nach den Ereignissen in Terrier in der Hafenstadt Hafenstadt Port Caynn gegen einen Münzfälscherring. Als Goodwin Cooper und ihre neue Freundin, die Spürhündin Achoo, zurücklässt, um dem Anführer der Dogs in Corus Bericht zu erstatten, gerät Beka in den Fokus ihre Feinde und wird plötzlich zu Gejagten. Trotz der Gefahr, in der sie schwebt, gibt sie nicht auf und begibt sich selbst auf die Jagd nach den schuldigen.
Kommen wir nun zu Band 3: Mastiff
Story:
Beka ist mittlerweile Anfang 20 und im 4. Jahr als Dog tätig. Als Achoos Hundeführerin hat sie sich inzwischen einen herausragenden Ruf erworben, was die Jagd nach Verbrechern oder vermissten Personen angeht. Ebendiese Fähigkeiten soll sie nun einsetzen als etwas unfassbares geschieht:
Der Thronfolger Tortalls wird aus dem Sommerpalast der Königsfamilie entführt. Zusammen mit ihrem Partner Tunstall, dessen Gefährtin, der Ritterin Lady Sabine of Macayhill, dem seltsamen Magier Farmer Cape, Katze Pounce und Spürhund Achoo nimmt Beka die Fährte der skrupellosen Kidnapper auf.
Die Verschwörung, in die sie zusammen mit ihren Freunden hineinschlittert, scheint jedoch von größerem Ausmaß zu sein, als Beka je angenommen hätte...
Wertung:
Nachdem die ersten beiden Bände mir wirklich gut gefallen haben, war ich natürlich erwartungsvoll, was den letzten Band angeht. Da die Tagebuchform und die stilistische Umsetzung der ersten beiden Bücher zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber äußerst interessant und erfrischend anmuteten und die Geschichte rund um Beka mal nicht im höfisch-adeligen Milieu angesiedelt ist und insgesamt auch härter zur Sache geht als die anderen Tortall-Romane, hatte ich natürlich eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich Mastiff.
Und leider, leider muss ich sagen: Sie wurde bitter enttäuscht!
Das neue Buch ist mit Abstand - und zwar mit großem Abstand - das schlechteste der drei Beka-Reihe. Und irgendwie ist es auch eines der schlechtesten Werke Tamora Pierce', die ich bisher gelesen habe, soweit ich das einschätzen kann.
Wo soll man das mit der Kritik anfangen, wo aufhören?
Sagen wir es mal so:
Es gibt Bücher, da sitze ich solange davor, bis ich sie verschlungen habe - schnellst möglich, am besten ohne Pausen, eben Pageturner, deren Inhalt und/oder kunstvolle Gestaltung mich einfach fesseln.
Dann gibt es Bücher, wo ich echt das tiefgehende Bedürfnis entwickle, das Buch einfach selber nochmal zu schreiben, während ich beim Lesen vergeblich hoffe, dass sich alles noch zum Guten wendet. ich weiß dann einfach, die Geschichte hätte so und so sein müssen, damit alles passt, nicht so, wie sie ist. Ich habe da echt ein Jucken in den Fingern, da gewisse Dinge zu ändern, das ist ganz ganz schlimm...
Und Mastiff gehört leider nicht zur ersten Gruppe, um ehrlich zu sein. Und das wurmt mich.
Wie kann man seine Charaktere so extrem verraten? Warum handelt da keiner in character außer Pounce und Achoo? Warum ist die Story so sprunghaft, ziel- und planlos? Warum werden die Feinde nicht vernünftig und stringent eingeführt und charakterisiert? Warum?
Ich könnte weiter fragen, aber ich lasse es lieber. Vielleicht verbessert sich meine Meinung von Mastiff ja irgendwann, wenn ich das annähernd 600 Seiten lange Buch nochmal lese. Bis dahin empfehle ich Band 1 und 2 oder die beiden Bücher der Ally- bzw. Trickster-Reihe ;-)
Fazit:
Story: 2,5/5 (leider etwas lahm, obwohl da sehr viel mehr drin gewesen wäre)
Logik: 2,5/5 (nicht stringent genug, manchmal fehlt einfach Dynamik und Glaubwürdigkeit)
Charaktere:1,5/5 (Pounce und Achoo verhalten sich "normal", Beka zumindest stellenweise auch...)
Dialoge: 3/5 (Die Dialoge sind eigentlich super, aber hier ist weniger die Qualität als die Quantität meiner Meinung nach das Problem, schließlich soll das Buch ein Tagebuch sein...)
Emotionen: 2/5 (oftmals überzogen, unrealistisch oder chaotisch - leider springt da Beka zu oft zwischen den Extremen hin und her...)
Spannung: 2/5 (stellenweise durchaus spannend, aber das Potential der Story wurde nicht genutzt und einen durchgängigen, glaubhaften Spannungsbogen zu erzeugen.)
Sprache und Stil: 2/5 (kreativer Einsatz von Umgangssprache und Slang, aber die Erzählung wirkt einfach nicht wie ein Tagebuch- oder Journaleintrag)
GESAMT: 2/5
Freitag, 11. November 2011
Samstag, 22. Oktober 2011
Babys und Katzen
Wenn man ein Baby und vier Miezen hat, wird man früher oder später mit mehr oder minder sinnigen Fragen konfrontiert, was das Zusammenleben von Kind und Katze angeht.
Die häufigste - und irgendwie auch ziemlich absurde - Frage ist bisher gewesen: "Habt ihr denn da keine Angst, dass sich die Katze auf das schlafende Baby legt und es erstickt?"
Wie Leute auf eine solche Frage kommen, kann ich nicht nachvollziehen, aber es scheint so ein typischer Mythos zu sein, der im Netz in irgendwelchen Foren etc. grassiert, wodurch (werdende) Eltern reihenweise Glauben gemacht werden, dass schlafende Kinder mit Leichtigkeit von felinen Pelzträgern im Schlaf erfluffelt werden könnten.
Betreiben wir da doch mal ein wenig Ursachenforschung:
* Woher kommt der Gedanke?
Der Ursprung dieser Idee scheint hauptsächlich aus einer Richtung zu strömen, wenn ihr mich fragt. Sie kommt höchstwahrscheinlich von der großen Fraktion Verwandter und Bekannter (werdender) Eltern, die selbst keine Katzen besitzen bzw. deren Erfahrungen mit Katzen extrem gering oder nicht vorhanden sind.
Sie kennen Katzen einfach nicht, sondern nur ein Bild, das andere von diesen Tieren zeichnen, also von Erfahrungen aus dritter, vierter, fünfter Hand.
Sie haben davon gehört oder es auch schonmal beobachtet, dass Katzen sich gerne überall hinflätzen, wo es warm und behaglich ist, also potentiell auch in ein Babybett, einen Stuben- oder Kinderwagen etc., weil solche Kuschelplätze einfach attraktiv sind - für Baby und Miez. Es kann sogar vorkommen, dass zu diesem Zeitpunkt ein Kind drinliegen mag und da fängt dann die Hexenjagd an:
Ein Fakt - Katzen liegen auch schonmal in Schlafgelegenheiten für und mit dem Nachwuchs - wird weitergesponnen, auch in eine Richtung, in die der Erfahrungsschatz dieser Leute nicht reicht, nämlich wie die Stubentiger überhaupt auf Babys reagieren und mit ihnen umgehen.
Natürlich verstehe ich, wenn man Angst um sein Enkelkind, seine Nicht, seinen Neffen, das Kind der Cousine, der Freundin, des Kollegen... hat und es ist auch nachvollziehbar, dass sich diese Furcht auf alles Mögliche ausweitet. Aber durch die fehlende Erfahrung greifen eben schnell Klischees, egal wie absurd die sein mögen. Es kommen auch Gedanken hinzu bei vielen wie "Tiere sind unhygienisch!" und "All die Haaaaaaa-ree!" und selbstverständlich auch die Bedenken bezüglich eventuell auftretender Allergien und eines unter Umständen erhöhten Risikos für SIDS, was das Bild von Katze und Kind nicht wirklich gerade zu rücken vermag...
* Was ist dran?
Die Kernfrage ist ebendiese: Was ist dran an dem Mythos, dass Katzen Kinder im Schlaf erdrücken oder ersticken können?
Um dieser näher auf den Grund zu gehen, muss man sich mal ansehen, wie Katzen allgemein auf Babys reagieren bzw. wie Kind und Tier interagieren. Ich kann da zwar nur von meinen vieren berichten, aber ich denke, den meisten Katzenbesitzern sollte das Folgende (zumindest in den Ansätzen) bekannt vorkommen:
Katzen sagt man nach, sie seien empathisch veranlagt, was ich auch glaube. Als wir also unsere Kleine mit heim brachten, reagierten sie zunächst verstört, jedoch nicht, weil da jemand neues war, sonder nweil sie das Mäuschen als Teil von mir angesehen haben - sie roch ja nach mir und war winzig und fast immer an mir dran...
Jedenfalls haben sie sich vorsichtig verhalten und beinahe so, als glaubten sie, ich sei krank - schließlich habe ich (eigentlich das Baby) sehr viel geweint. Außerdem litt unsere Tochter damals auch an schwerer Gelbsucht, sie war also wirklich nicht gesund.
Auch wenn sie auf dem Sofa oder dem Stillkissen lag, waren die Katzen nicht einmal versucht sich auf sie zu legen, schließlich bewegt sich ein Baby und macht Geräusche - und auf sowas legt man sich einfach nicht als Katze.
Wer einen Stubentiger hat, weiß, dass es die Vierbeiner zum Pennen lieber ruhig mögen. Selbst wenn sie sich auf einen Menschen drauflegen, dann nur, wenn er sich kaum oder gar nicht bewegt. Sobald dieser aufsteht, verzieht sich Miez meist unverzüglich von selbst.
Und auf einen Säugling bezogen bedeutete das, dass die Leute, die dem Mythos glauben, sicher auch die Reaktionen von Babys unterschätzen. Die kleinen Huschel fangen nämlich prompt an zu heulen, wenn was nicht stimmt und spätestens dann ist der feline Wiegenbesetzer weg. Schließlich ist so eine Babysirene LAUT! Und sie bewegt sich eben auch.
Und vor brüllenden, mehr und mehr mobilen kleinen Extramenschen kann man sogar Angst haben, die könnten ja gefährlich sein. Und auf die Idee, sich auf etwas zu positionieren, das möglicherweise gefährlich ist, wäre keine Katze bei uns je gekommen. Sobald die Kleine weinte, waren Cookie und Co. nämlich unverzüglich verschwunden. Lediglich wenn sie auf Mamas Arm schlief konnte man mal schnüffeln kommen oder sich mit gewissem Abstand irgendwo niederlassen, aber nie AUF dem Kindchen, wie gesagt, sondern maximal DANEBEN.
Klar, unsere Tiger lagen auch schonmal wo, wo sie nix zusuchen hatten: Louis testete den Kinderwagen noch vor unserer Tochter, Muffin und Emma lagen schon im Babywipper und alle fanden es toll, das Laufgitter auszuspähen. Allerdings war die Kleine nie drin, wenn es dazu kam und wenn sie doch mal im Ställchen lag/saß, dann ging es sofort wieder raus... die Katzen hatten einfach Angst vor Klein-Chrilu. I think, I made my point...
Außerdem lernen Haustier und Nachwuchs sehr schnell, wie sie miteinander umgehen müssen, besonders weil ja Babys mit den Monaten mehr und mehr können - psychisch und motorisch sind sie also ausgerüstet, einer Katze zu begegnen. Außerdem sind ja im Normalfall Mama und/oder Papa dabei, die können auf die Stubentiger ja auch erzieherisch einwirken, sollten sie doch mal die Krallen ausfahren...
Mittlerweile muss man außerdem sagen, dass unsere Tochter eher auf den Katzen liegt als umgekehrt, wobei nur Cookie das mit sich machen lässt, die anderen haben immer noch zu viel Respekt vor der Stammhalterin ihrer Menschen. Sie bleiben lieber doch bei einem gewissen Sicherheitsabstand.
* Insgesamt heißt das:
Katzen legen sich zwar ins Kinderbetten etc., aber nicht auf Kinder.
Katze und Kind stellen sich aufeinander ein.
Babys entwickeln sich rasant und besitzen entsprechende psychomotorische Fähigkeiten, um mit einer potentiellen Gefahr durch Katzen umzugehen, angefangen beim angeborenen Reflex, zu schreien, sobald etwas nicht stimmt, um auf sich aufmerksam zu machen.
Aufsichtspersonen achten im Normalfall auf das Baby und auf die Katzen.
Viele Katzen haben Angst vor Babys und kleineren Kinder, u. a. weil sie laut sind.
Tiere allgemein sind im Schlafbereich des Kindes für die Nacht trotzdem tabu.
* Was man beachten sollte:
Insgesamt sollte man trotzdem ein paar Dinge im Umgang mit Baby und Haustier beachten, denn Fakt ist, dass Tiere nicht ins Bettchen, die Wiege, den Stubenwagen oder das Elternbett - ja nichtmal ins Schlafzimmer (des Kindes) gehören.
Aus diesem Grunde sollte man schon während der Schwangerschaft das Schlafzimmer, welches sich Eltern und Baby im ersten Lebensjahr am besten teilen, zur Sperrzone für Katze, Hund, Frettchen und Co. erklären - sofern das nicht schon längst geschehen ist. Das beugt auch einem etwaigen, erhöhten Risiko für Plötzlichen Kindstot ganz im Allgemeinen vor (wie auch Stillen, ein angemessenes Raumklima und der Verzicht auf's Rauchen).
Kinderwagen, Laufgitter und Stubenwagen sollte man wegstellen oder abdecken, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Außerdem sollte man alle Möbel, die sich Kind und Katze zwangsläufig teilen, regelmäßig säubern bzw. waschen oder absaugen, dann fühlen sich alle wohl.
Die häufigste - und irgendwie auch ziemlich absurde - Frage ist bisher gewesen: "Habt ihr denn da keine Angst, dass sich die Katze auf das schlafende Baby legt und es erstickt?"
Wie Leute auf eine solche Frage kommen, kann ich nicht nachvollziehen, aber es scheint so ein typischer Mythos zu sein, der im Netz in irgendwelchen Foren etc. grassiert, wodurch (werdende) Eltern reihenweise Glauben gemacht werden, dass schlafende Kinder mit Leichtigkeit von felinen Pelzträgern im Schlaf erfluffelt werden könnten.
Betreiben wir da doch mal ein wenig Ursachenforschung:
* Woher kommt der Gedanke?
Der Ursprung dieser Idee scheint hauptsächlich aus einer Richtung zu strömen, wenn ihr mich fragt. Sie kommt höchstwahrscheinlich von der großen Fraktion Verwandter und Bekannter (werdender) Eltern, die selbst keine Katzen besitzen bzw. deren Erfahrungen mit Katzen extrem gering oder nicht vorhanden sind.
Sie kennen Katzen einfach nicht, sondern nur ein Bild, das andere von diesen Tieren zeichnen, also von Erfahrungen aus dritter, vierter, fünfter Hand.
Sie haben davon gehört oder es auch schonmal beobachtet, dass Katzen sich gerne überall hinflätzen, wo es warm und behaglich ist, also potentiell auch in ein Babybett, einen Stuben- oder Kinderwagen etc., weil solche Kuschelplätze einfach attraktiv sind - für Baby und Miez. Es kann sogar vorkommen, dass zu diesem Zeitpunkt ein Kind drinliegen mag und da fängt dann die Hexenjagd an:
Ein Fakt - Katzen liegen auch schonmal in Schlafgelegenheiten für und mit dem Nachwuchs - wird weitergesponnen, auch in eine Richtung, in die der Erfahrungsschatz dieser Leute nicht reicht, nämlich wie die Stubentiger überhaupt auf Babys reagieren und mit ihnen umgehen.
Natürlich verstehe ich, wenn man Angst um sein Enkelkind, seine Nicht, seinen Neffen, das Kind der Cousine, der Freundin, des Kollegen... hat und es ist auch nachvollziehbar, dass sich diese Furcht auf alles Mögliche ausweitet. Aber durch die fehlende Erfahrung greifen eben schnell Klischees, egal wie absurd die sein mögen. Es kommen auch Gedanken hinzu bei vielen wie "Tiere sind unhygienisch!" und "All die Haaaaaaa-ree!" und selbstverständlich auch die Bedenken bezüglich eventuell auftretender Allergien und eines unter Umständen erhöhten Risikos für SIDS, was das Bild von Katze und Kind nicht wirklich gerade zu rücken vermag...
* Was ist dran?
Die Kernfrage ist ebendiese: Was ist dran an dem Mythos, dass Katzen Kinder im Schlaf erdrücken oder ersticken können?
Um dieser näher auf den Grund zu gehen, muss man sich mal ansehen, wie Katzen allgemein auf Babys reagieren bzw. wie Kind und Tier interagieren. Ich kann da zwar nur von meinen vieren berichten, aber ich denke, den meisten Katzenbesitzern sollte das Folgende (zumindest in den Ansätzen) bekannt vorkommen:
Katzen sagt man nach, sie seien empathisch veranlagt, was ich auch glaube. Als wir also unsere Kleine mit heim brachten, reagierten sie zunächst verstört, jedoch nicht, weil da jemand neues war, sonder nweil sie das Mäuschen als Teil von mir angesehen haben - sie roch ja nach mir und war winzig und fast immer an mir dran...
Jedenfalls haben sie sich vorsichtig verhalten und beinahe so, als glaubten sie, ich sei krank - schließlich habe ich (eigentlich das Baby) sehr viel geweint. Außerdem litt unsere Tochter damals auch an schwerer Gelbsucht, sie war also wirklich nicht gesund.
Auch wenn sie auf dem Sofa oder dem Stillkissen lag, waren die Katzen nicht einmal versucht sich auf sie zu legen, schließlich bewegt sich ein Baby und macht Geräusche - und auf sowas legt man sich einfach nicht als Katze.
Wer einen Stubentiger hat, weiß, dass es die Vierbeiner zum Pennen lieber ruhig mögen. Selbst wenn sie sich auf einen Menschen drauflegen, dann nur, wenn er sich kaum oder gar nicht bewegt. Sobald dieser aufsteht, verzieht sich Miez meist unverzüglich von selbst.
Und auf einen Säugling bezogen bedeutete das, dass die Leute, die dem Mythos glauben, sicher auch die Reaktionen von Babys unterschätzen. Die kleinen Huschel fangen nämlich prompt an zu heulen, wenn was nicht stimmt und spätestens dann ist der feline Wiegenbesetzer weg. Schließlich ist so eine Babysirene LAUT! Und sie bewegt sich eben auch.
Und vor brüllenden, mehr und mehr mobilen kleinen Extramenschen kann man sogar Angst haben, die könnten ja gefährlich sein. Und auf die Idee, sich auf etwas zu positionieren, das möglicherweise gefährlich ist, wäre keine Katze bei uns je gekommen. Sobald die Kleine weinte, waren Cookie und Co. nämlich unverzüglich verschwunden. Lediglich wenn sie auf Mamas Arm schlief konnte man mal schnüffeln kommen oder sich mit gewissem Abstand irgendwo niederlassen, aber nie AUF dem Kindchen, wie gesagt, sondern maximal DANEBEN.
Klar, unsere Tiger lagen auch schonmal wo, wo sie nix zusuchen hatten: Louis testete den Kinderwagen noch vor unserer Tochter, Muffin und Emma lagen schon im Babywipper und alle fanden es toll, das Laufgitter auszuspähen. Allerdings war die Kleine nie drin, wenn es dazu kam und wenn sie doch mal im Ställchen lag/saß, dann ging es sofort wieder raus... die Katzen hatten einfach Angst vor Klein-Chrilu. I think, I made my point...
Außerdem lernen Haustier und Nachwuchs sehr schnell, wie sie miteinander umgehen müssen, besonders weil ja Babys mit den Monaten mehr und mehr können - psychisch und motorisch sind sie also ausgerüstet, einer Katze zu begegnen. Außerdem sind ja im Normalfall Mama und/oder Papa dabei, die können auf die Stubentiger ja auch erzieherisch einwirken, sollten sie doch mal die Krallen ausfahren...
Mittlerweile muss man außerdem sagen, dass unsere Tochter eher auf den Katzen liegt als umgekehrt, wobei nur Cookie das mit sich machen lässt, die anderen haben immer noch zu viel Respekt vor der Stammhalterin ihrer Menschen. Sie bleiben lieber doch bei einem gewissen Sicherheitsabstand.
* Insgesamt heißt das:
Katzen legen sich zwar ins Kinderbetten etc., aber nicht auf Kinder.
Katze und Kind stellen sich aufeinander ein.
Babys entwickeln sich rasant und besitzen entsprechende psychomotorische Fähigkeiten, um mit einer potentiellen Gefahr durch Katzen umzugehen, angefangen beim angeborenen Reflex, zu schreien, sobald etwas nicht stimmt, um auf sich aufmerksam zu machen.
Aufsichtspersonen achten im Normalfall auf das Baby und auf die Katzen.
Viele Katzen haben Angst vor Babys und kleineren Kinder, u. a. weil sie laut sind.
Tiere allgemein sind im Schlafbereich des Kindes für die Nacht trotzdem tabu.
* Was man beachten sollte:
Insgesamt sollte man trotzdem ein paar Dinge im Umgang mit Baby und Haustier beachten, denn Fakt ist, dass Tiere nicht ins Bettchen, die Wiege, den Stubenwagen oder das Elternbett - ja nichtmal ins Schlafzimmer (des Kindes) gehören.
Aus diesem Grunde sollte man schon während der Schwangerschaft das Schlafzimmer, welches sich Eltern und Baby im ersten Lebensjahr am besten teilen, zur Sperrzone für Katze, Hund, Frettchen und Co. erklären - sofern das nicht schon längst geschehen ist. Das beugt auch einem etwaigen, erhöhten Risiko für Plötzlichen Kindstot ganz im Allgemeinen vor (wie auch Stillen, ein angemessenes Raumklima und der Verzicht auf's Rauchen).
Kinderwagen, Laufgitter und Stubenwagen sollte man wegstellen oder abdecken, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Außerdem sollte man alle Möbel, die sich Kind und Katze zwangsläufig teilen, regelmäßig säubern bzw. waschen oder absaugen, dann fühlen sich alle wohl.
Mittwoch, 28. September 2011
Gecrafteltes Häschen
Hier nur ganz fix ein paar Impressionen von einem Kuschelkisschen, welches ich für die Tochter einer Freundin gemacht habe.
Außen ist es vorne weiß und kuschelig mit aufgesticktem (100% babysicherem) Auge und hinten mit buntem Baumwollsatin, natürlich mit aufgemaltem Namenszug und kleiner Stickerei.
Innen ist es mit flauschigen Füllwatteflocken ausgestopft und hat auch eine kleine Schelle im Bauch, damit Baby Sophia viel, viel Freunde am Rumschlänkern des Hasis hat.
Außen ist es vorne weiß und kuschelig mit aufgesticktem (100% babysicherem) Auge und hinten mit buntem Baumwollsatin, natürlich mit aufgemaltem Namenszug und kleiner Stickerei.
Innen ist es mit flauschigen Füllwatteflocken ausgestopft und hat auch eine kleine Schelle im Bauch, damit Baby Sophia viel, viel Freunde am Rumschlänkern des Hasis hat.
Donnerstag, 8. September 2011
Gefräßige Stille
So, ihr Lieben... jetzt mal ein Hinweis in eigener Sache :-) nicht, dass ich das nie tun würde... auf eigenes Zeug verweisen.
Sei es wie es sei, hier nun besagter Hinweis:
Ab sofort gibt es ein neues Blog, an dem ich mitwirke, welches quasi ein kleines "Familienprojekt" darstellt. Der Titel dieses digitalen Kompendium nie enden wollender Genüsslichkeiten lautet:
Voracious Silence
Das heißt zu deutsch so viel wie "Gefräßige Stille" und dies zu erreichen soll unser höchstes Ziel werden. Zu diesem Zwecke posten dort meine Schwester Dara*, mein Mann Schmiddtchen, meine Freundin Gallina und meine Wenigkeit gar deliziöse, von uns eigens erprobte Rezepte.
Wer diese leckeren Fressalien nachkocht, ist natürlich eingeladen unsere Gereichte zu bewerten und/oder weiterzuentwickeln.
In diesem Sinne, Topf ahoi!
Sei es wie es sei, hier nun besagter Hinweis:
Ab sofort gibt es ein neues Blog, an dem ich mitwirke, welches quasi ein kleines "Familienprojekt" darstellt. Der Titel dieses digitalen Kompendium nie enden wollender Genüsslichkeiten lautet:
Voracious Silence
Das heißt zu deutsch so viel wie "Gefräßige Stille" und dies zu erreichen soll unser höchstes Ziel werden. Zu diesem Zwecke posten dort meine Schwester Dara*, mein Mann Schmiddtchen, meine Freundin Gallina und meine Wenigkeit gar deliziöse, von uns eigens erprobte Rezepte.
Wer diese leckeren Fressalien nachkocht, ist natürlich eingeladen unsere Gereichte zu bewerten und/oder weiterzuentwickeln.
In diesem Sinne, Topf ahoi!
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