Freitag, 27. Juli 2012

Tutorial: Puppenwindeln

Wenn man eine kleine Tochter hat, kauft man früher oder später eine Babypüppi für den kleine Schatz. Ich habe eine von einer deutschen Puppenmanufaktur ausgesucht, die qualitativ hochwertig und nicht zu groß ist, sich mit weichen Körper zum Kuscheln eignet und vor allem komplett ohne Spezialfunktionen auskommt.
Lustigerweise heißt das Modell auch noch "Muffin". Da dieser Name aber nicht zu einem Puppenbaby passt und außerdem schon anderweitig vergeben ist, heißt klein Püppilein bei uns Marie oder auchmal Mariechen.
Die Kleine sagt allerdings nur "Baby" zu ihrer Puppe und fährt sie im kleinen Buggy rum, als gäb's kein morgen. (Um den Puppenbuggy wird sich auch schonmal mit dem Nachbarsjungen gezankt, der auch gerne schieben will - des Schiebens wegen versteht sich). Außerdem kriegt die Püppi eifrig einen Puppenschnuller und ein Fläschchen zum trinken von der Kleinen verabreicht.
An- und ausgezogen wird Marie natürlich auch. Wir haben schon ein paar Sachen besorgt, die erschreckend teuer sind, will man keinen Schrott haben, der nicht passt und/oder nach Plastik stinkt - made in China lässt grüßen.
Damit ich nicht völlig arm werde und die kleine Marie wie ein richtiges baby umsorgt werden kann, sitzt Mama natürlcih wieder an der heimischen Nähmaschine und schneidert - zumindest wenn es die Zeit hergibt. Heute habe ich waährend des etwas ausgedehnteren Mittagsschlafes der Kronprinzessin und ihrem Papa ein kleines Windelchen genäht.

Wie es geht zeige ich euch ganz fix hier im Blog:

  1. Legt eure Puppe auf ein Stück Papier und markiert den Schritt und die Hüfte. dabei sollte eure Markierung zeigen, wie bereit der Steg zwischen den Beinen maximal sein darf und bis wohin an der Hüfte (obern an der tallie und unten am Bein), die Windel später gehen wird.
  2. Nehmt nun die Pupep weg und zeichnet eine Linie zwischen den übersten Punkten der Hüftmarkierungen, das ist der obere Rand der Windel. 
  3. Zeichnet eine geschwungene Linie vom äußeren Punkt der Schrittmarkierung zur unteren Hüftlinie auf derselben Seite jeweils. Die Form sieht jetzt etwa so aus wie ein  Slip.
  4. Schneidet die Form aus und benutzt sie als Schablone.
  5. Messt mit einem Maßband nun folgende Stelle an der Puppe: Hüftumfang (A), Länge von der Oberkante der Windel vorne zur Oberkante der Winde hinten (bis wohin Sie später gehen soll (B)).
  6. Zeichnet euch ein ein Blatt eine Linie mit der Länge B. zeichent im rechten Winkel zu dieser Linie jeweils eine weitere Das ganze ähnelt einem "H"). An diese Linien legt ihr jetzt oben und unten jeweils die Schablone, so dass die obere Kante des "Slips" innerhalb der H-Form liegt und die B-Linie mittig durch die kürzere Seite des "Slips" schneidet.
  7. Verbindet nun die beiden "Slips" parallel zur B-Linie.
  8. Zeichnet auf einer Seite an den "Slip" Rundungen, die etwas über die schablonierte Grundform ragen. 
  9. Die andere Seite wird verlängert und ebenfalls mit Rundungen abgeschlossen.
  10. Die Breite der oberen Kannten muss Umfang der Puppenhüfte plus jeweils hinten und vorne ein paar cm für die Überlappung betragen.
  11. Schneidet die Form aus und probiert die der Puppe an - ändert eure Form gegebenfalls.
  12. Dann schneite ihr die Form aus zwei passenden Stoffel mit je 1cm Nahzugabe aus.
  13. Näht die Rechts auf rechts zusammen, lasst aber an einer der geraden Seiten eine Öffnung zu wenden.
  14. Wendet die Windel und schneidet die Nahzugabe auf 3mm zurück..
  15. Bügelt alles schön, wobei die nicht vernähte Stelle nach innen geklappt und eventuell mit einer Stecknadel fixiert wird.
  16. Näht einmal knappkantig um die gesamte Windel herum. Dazu stellt ihr am besten die Nadelposition auf ganz links.
  17. Auf den Außenstoff kommt jetzt vorne (kürzere Windelflügel) je ein Stück Klett  ca 4cm lang (weiche Seite), auf den Innenstoff kommt die kratzigere Seite des Kletts - auch je ein Stück, ca. 2cm lang.
hier mal eine kleine, schematische Übersicht.
Puppe mittig auf das Papier legen.
Hüfte und Schritt markieren.
Mein fertiges Muster passte nicht auf ein A4 Blatt, deshalb hab ich die Hälfte gezeichnet und dann auf dem Stoffbruch gelegt zum Aufzeichnen vorm Zuschnitt.

außen
innen
Die geschlossene Windel.
 Und so wird genäht:

Den Stoff doppelt legen.
Dann das Schnittmuster an den Bruch legen und aufmalen.
Ausschneiden.
Die beiden Teile rechts auf rechts stecken.

Zusammennähen und die Öffnung oben nicht vergessen offen zu lassen.
Wenden.
Knappkantig einmal ringsrum steppen. Die Nadel sitzt ganz links.
Die Klettstreifen positionieren. Da man sie schlecht mit Nadeln fixieren kann empfehle ich sie einfach gut festzuhalten, sobald man die Nadel der Nähmaschine in Stoff und Klett hat.
Ich habe die weichen Klettis etwas zu kurz gemacht und deshalb stehen die Flügel etwas ab :-(
Die fertige, gebügelte Windel an Marie - mit Schleifchen natürlich.
Der Puppenpopo.

Balkontomaten

Seit ein paar Wochen wohnt auf unserem Balkon eine Tomatenpflanze - die Pflanze mit dem wohl schönsten Ausblick Deutschlands würde ich mal behaupten. Die Gute guckt nämlich Tag für Tag die Frauenkirche an und die atemberaubenden Sonnenuntergänge am Horizont verpasst sie auch nie.


Zu erst gab es nur ein paar Blüten, doch nun gibt es die ersten Früchte zu bestaunen!


Am Anfang...
... und jetzt.

Samstag, 21. Juli 2012

Tea Party Dress




Hier noch ein paar Bilder vom neuen Kleidchen in schwarz-weiß-rot.

Zunächst hatte ich es ganz zierfrei gestaltet, aber das war mir etwas zu plain, also kamen dann noch die üblichen zwei Schleifchen vorne drauf, ganz süße schwarze mit weißem Stickrand.

Hier das Kleid ganz ohne alles.

Mit der Rockform habe ich etwas rumexperimentiert. Er sollte etwas "runder" fallen, ohne jedoch ballonartig zu werden - quasi als Hommage an die bauchigen Teekannen, die unter anderem auf dem Rockteil zu sehen sind.

Der Stoff heißt übrigens "Put a lid on it" und ist ein Patchworkstoff aus Baumwolle von Michael Miller. Er lässt sich toll verarbeiten, kostet allerdings auch fast 20 Euro pro Meter.

Der Unterrock mit Raffungen für viel Volumen - naja, etwas Volumen...

Der dreilagige Unterrock ist aus der roten IKEA-Wildseide, die es mal vor 2 Jahren für ein paar Euronen im Schweden-Möbelhaus im Angebot gab (ich konnte nicht widerstehen damals).

Hinten sind wieder Kam Snaps (Farbe "Mint") dran, weil ich einfach faul war und keine Lust hatte extra noch Knöpfe anzunähen, nicht, dass ich das nicht könnte... außerdem ist mein Knopflochfuß weg.

Die große Schleife habe ich erst nach dem ersten Tragen ergänzt, weil ich finde, dass das Kleidchen an der Tallie doch sehr weit fällt. Ob sie den gewünschten Effekt erzielt, werden wir sehen.
Bisher gab es noch keine Gelegenheit, das gute Stück in Version 2.0 auszuprobieren. Eigentlich sollte die Püppi es zu der Taufe tragen, bei der wir morgen zu Gast sind, aber ich fand dann Schwarz als Farbe doch etwas gewagt - passt nicht so gut zu so einem frohen Anlass, oder?




Sailor Ribbon Dress - So cute...

Hier noch ein Nachtrag zu meinem karierten Babykleid:

Wie versprochen poste ich jetzt mal das Kleidchen im angezogenen Zustand, wobei ich gleich sagen muss, dass ich leider kein gutes Bild davon schießen konnte - gut im Sinne "man sieht das Kleidungsstück". Allerdings ist das Model bildhübsch, das gleicht dann jegliches Manko aus, oder?

Ohhh! - Süß und so Fifties!

Buggy-Klettergerüst

Halstuch aus Wildseide mit Ton-in-Ton-Pommeln von Mama genäht und Kopftuch von H&M runden das Outfit ab.

Sonntag, 1. Juli 2012

Uppsala und Sala

So nun der dritte und letzte Teil des Schwedenberichts:

Wir waren natürlich auch ein wenig bummeln und zwar den einen Tag in Uppsala, der viertgrößten schwedischen Stadt, und Sala, einem kleinen Örtchen, das sehr ruhig und idyllisch ist.

In Uppsala waren wir zunächst im Kinderschuhladen, wo es fast ausschließlich heimische Produkte (mal abgesehen von Baby-Chucks!) in ganz kleinen Größen gab. Für Dresden wäre ein solcher Laden DER Traum schlechthin, denn hübsche, hochwertige Kinderschuhe zu finden, ist hier eher Zufall oder Glückssache. Abgesehen davon, dass die Verkäuferin ausschließlich Schwedisch gesprochen hat (wahrscheinlich weil sie mitbekommen hat, dass meine Schwester die Landessprache fließend beherrscht), war der Service prima: Die Füße und die Schuhe wurden vermessen, sie hat uns andere Modelle geholt, als die einen nicht gepasst haben und uns Empfehlungen zur Größe gegeben. Wenn ich da an den letzten Deichmannbesuch denke - da sprach nämlich die vietnamesische Verkäuferin so gebrochenes Deutsch und wiederholte ständig zwei, drei Phrasen ohne wirklich was zu sagen oder ohne dass man sie was gefragt hätte.
Jedenfalls kauften wir dann ein paar rote Halbschuhe (die alten waren schon seit etwas mehr als einer Woche zu klein und außerdem hatten wir in Düsseldorf den einen Schuh eines anderen, noch passenden Paares auf dem Rollfeld verloren) und gingen weiter. In einem Laden für süße, hochwertige Designer-Kinderkleidung kauften wir noch eine Jacke für den Herbst, die Regen und Wind abweist und super hochwertig verarbeit ist. Leider gab es sie in der passenden Größe nicht mehr in der von mir und meinem Mann favorisierten Farbkombination (ein grünliches grau mit roten Reißverschlüssen), so dass wir dann doch wieder rosa genommen haben - ein kräftiger Ton, den man sicher auch bei schlechtem Licht nicht übersehen kann.
Danach ging's zum Design Torget, einem Laden, der alles Mögliche an Designgegenständen verkauft: Schöne Tassen, witzige Gadgets, Schmuck, Bücher, Heimtextilien, Wandbilder, schräge Vasen, Schlüsselbretter in Tierform und und und. Letztes Jahr haben wir dort ein paar schöne Kleinigkeiten gefunden (z.B. eine tolle Mütze mit Eulenmuster), aber dieses Jahr gab es nichts aufregendes. Lediglich ein Puzzle, mit dem Kinder sich Straßenpläne selber legen und darauf mit ihrem Matchbox-Autos spielen können, fanden wir toll - aber unsere Maus ist dafür einfach noch ein bisschen zu klein. Nach einem Snack im Café direkt neben dem Laden ging's dann wieder nach Hause, denn wir mussten noch was zu essen für den nächsten Tag einkaufen.

Chrilus und Papas Highlight war die Feuerwehrübung in Uppsala an diesem Tag, die wir auf dem Parkplatz gesehen haben.

Eine traditionelle, schwedische Telefonzelle in Sala hatte es der Maus angetan.

Komm, Gakgak, hier gibt es was zu futtern!

Putput!

In Sala gibt es eine Kristina-Kirche :-)

In Sala waren wir am Tag vor der Abreise. Die Stadt ist berühmt für ihre Silbermine, die zwischen Anfang des frühen 16. und frühen 20. Jahrhunderts in Betrieb war und heute besichtigt werden kann. Da es im Schacht sehr kalt ist und unser Kind mit 1,5 Jahren noch nicht verstehen würde, warum man sich ein altes Bergwerk angucken sollte (da gibt's ja nicht mal Tiere zu sehen *rolleyes*), waren wir stattdessen im Park und haben Enten und Dohlen gefüttert, was unsere Kleine total geliebt hat. Ihre Augen haben geleuchtet und sie ist glucksend mit Brötchenstücken in der Hand durch die vielen Vögel gehüpft, als gäb's nichts schöneres auf der Welt. Das war so süß!
Nach dem Besuch bei den "Gakgaks" ging's Mittagessen in einem Zwischending aus Café und Restaurant. Danach wollte die Kleine un-be-dingt ein Eis (sie kann jetzt auch "Eis" sagen übrigens), weil am Marktplatz ein großes Pappaufsteller in Eisform stand und sie nicht aufhören wollte, zu quängeln bis sie ein entsprechendes "Namnam Eissss" bekommen hat. Ja, wir sind manchmal echt zu nachgiebig, aber naja... sie ist ja nicht übergewichtig und Eis gibt es nicht jeden Tag. Im Urlaub darf man das ;-P
Zum Schluss haben wir im H&M noch ein kleines Schweden-Trikot gekauft, das perfekt passt. :-)



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