Wenn man eine kleine Tochter hat, kauft man früher oder später eine Babypüppi für den kleine Schatz. Ich habe eine von einer deutschen Puppenmanufaktur ausgesucht, die qualitativ hochwertig und nicht zu groß ist, sich mit weichen Körper zum Kuscheln eignet und vor allem komplett ohne Spezialfunktionen auskommt.
Lustigerweise heißt das Modell auch noch "Muffin". Da dieser Name aber nicht zu einem Puppenbaby passt und außerdem schon anderweitig vergeben ist, heißt klein Püppilein bei uns Marie oder auchmal Mariechen.
Die Kleine sagt allerdings nur "Baby" zu ihrer Puppe und fährt sie im kleinen Buggy rum, als gäb's kein morgen. (Um den Puppenbuggy wird sich auch schonmal mit dem Nachbarsjungen gezankt, der auch gerne schieben will - des Schiebens wegen versteht sich). Außerdem kriegt die Püppi eifrig einen Puppenschnuller und ein Fläschchen zum trinken von der Kleinen verabreicht.
An- und ausgezogen wird Marie natürlich auch. Wir haben schon ein paar Sachen besorgt, die erschreckend teuer sind, will man keinen Schrott haben, der nicht passt und/oder nach Plastik stinkt - made in China lässt grüßen.
Damit ich nicht völlig arm werde und die kleine Marie wie ein richtiges baby umsorgt werden kann, sitzt Mama natürlcih wieder an der heimischen Nähmaschine und schneidert - zumindest wenn es die Zeit hergibt. Heute habe ich waährend des etwas ausgedehnteren Mittagsschlafes der Kronprinzessin und ihrem Papa ein kleines Windelchen genäht.
Wie es geht zeige ich euch ganz fix hier im Blog:
- Legt eure Puppe auf ein Stück Papier und markiert den Schritt und die Hüfte. dabei sollte eure Markierung zeigen, wie bereit der Steg zwischen den Beinen maximal sein darf und bis wohin an der Hüfte (obern an der tallie und unten am Bein), die Windel später gehen wird.
- Nehmt nun die Pupep weg und zeichnet eine Linie zwischen den übersten Punkten der Hüftmarkierungen, das ist der obere Rand der Windel.
- Zeichnet eine geschwungene Linie vom äußeren Punkt der Schrittmarkierung zur unteren Hüftlinie auf derselben Seite jeweils. Die Form sieht jetzt etwa so aus wie ein Slip.
- Schneidet die Form aus und benutzt sie als Schablone.
- Messt mit einem Maßband nun folgende Stelle an der Puppe: Hüftumfang (A), Länge von der Oberkante der Windel vorne zur Oberkante der Winde hinten (bis wohin Sie später gehen soll (B)).
- Zeichnet euch ein ein Blatt eine Linie mit der Länge B. zeichent im rechten Winkel zu dieser Linie jeweils eine weitere Das ganze ähnelt einem "H"). An diese Linien legt ihr jetzt oben und unten jeweils die Schablone, so dass die obere Kante des "Slips" innerhalb der H-Form liegt und die B-Linie mittig durch die kürzere Seite des "Slips" schneidet.
- Verbindet nun die beiden "Slips" parallel zur B-Linie.
- Zeichnet auf einer Seite an den "Slip" Rundungen, die etwas über die schablonierte Grundform ragen.
- Die andere Seite wird verlängert und ebenfalls mit Rundungen abgeschlossen.
- Die Breite der oberen Kannten muss Umfang der Puppenhüfte plus jeweils hinten und vorne ein paar cm für die Überlappung betragen.
- Schneidet die Form aus und probiert die der Puppe an - ändert eure Form gegebenfalls.
- Dann schneite ihr die Form aus zwei passenden Stoffel mit je 1cm Nahzugabe aus.
- Näht die Rechts auf rechts zusammen, lasst aber an einer der geraden Seiten eine Öffnung zu wenden.
- Wendet die Windel und schneidet die Nahzugabe auf 3mm zurück..
- Bügelt alles schön, wobei die nicht vernähte Stelle nach innen geklappt und eventuell mit einer Stecknadel fixiert wird.
- Näht einmal knappkantig um die gesamte Windel herum. Dazu stellt ihr am besten die Nadelposition auf ganz links.
- Auf den Außenstoff kommt jetzt vorne (kürzere Windelflügel) je ein Stück Klett ca 4cm lang (weiche Seite), auf den Innenstoff kommt die kratzigere Seite des Kletts - auch je ein Stück, ca. 2cm lang.
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hier mal eine kleine, schematische Übersicht. |
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Puppe mittig auf das Papier legen. |
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Hüfte und Schritt markieren. |
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Mein fertiges Muster passte nicht auf ein A4 Blatt, deshalb hab ich die Hälfte gezeichnet und dann auf dem Stoffbruch gelegt zum Aufzeichnen vorm Zuschnitt. |
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außen |
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innen |
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Die geschlossene Windel. |
Und so wird genäht:
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Den Stoff doppelt legen. |
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Dann das Schnittmuster an den Bruch legen und aufmalen. |
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Ausschneiden. |
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Die beiden Teile rechts auf rechts stecken. |
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Zusammennähen und die Öffnung oben nicht vergessen offen zu lassen. |
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Wenden. |
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Knappkantig einmal ringsrum steppen. Die Nadel sitzt ganz links. |
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Die Klettstreifen positionieren. Da man sie schlecht mit Nadeln fixieren kann empfehle ich sie einfach gut festzuhalten, sobald man die Nadel der Nähmaschine in Stoff und Klett hat. |
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Ich habe die weichen Klettis etwas zu kurz gemacht und deshalb stehen die Flügel etwas ab :-( |
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Die fertige, gebügelte Windel an Marie - mit Schleifchen natürlich. |
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Der Puppenpopo. |
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