Freitag, 30. Januar 2015

Klimperklein-Strampelhose mit Stoffmarkt-Eichhörnchen...

... oder wie der Post richt heißen müsste: Von den 3-km-zu-langen-Hosenbeinen und den Hürden des Bündchen-Annähens.

Die neue Hose vor dem Kürzen der Hosenbeine.



Blöder Stoffehler, den wahrscheinlich nur ich sehe...



Zunächst einmal sei gesagt, dass ich den Hosenschnitt von Klimperklein sehr mag, auch wenn er bei den etwas größeren Kinderchen einwenig O-Beine vorgaukelt, aber das stört mich ja persönlich kein Stück.

Allerdings finde ich auch, obwohl das übliche Blabla (sorry für den Ausdruck) darüber in der Anleitung steht, dass der Schnitt "größengerecht" ausfällt oder dass er für dünne Kinderlein genauso passt wie für DIN-genormte durchschnittliche, muss ich immer etwas schmunzeln. Meine Kiddies sind ja wirklich Hungerhaken und nicht gerade die längsten, aber wenn ich so drüber nachdenke, dass meine Kleine ihre Fuchshose Größe 56 ohne Nahtzugabe (!) bestimmt bis Größe 68 locker tragen konnte, fällt mir das bissel schwer zu glauben. Nicht, dass ich mich nicht freue, dass das Nähwerk so fein mitwächst, aber die Größenauswahl macht das nicht gerade leichter. Außerdem war ich bei Kindergrößen immer ganz stark der Annahme, dass sich die Zahlen auf die Körperhöhe beziehen, also ein Kind mit ungefähr 74cm auch eine 74 trägt, wenn es dafür nicht gerade zu kräftig gebaut ist. Vielleicht ist diese Annahme aber auch ein Irrtum meinerseits. Vielleicht haben meiner Töchter aber auch nur unglaublich kurze Beine, wer weiß das schon?

Woraus ich jedenfalls hinaus will, ist, dass ich mittlerweile nicht nur mit der Breite der Schnittchen  eine Problembeziehung führe, sondern nun auch mit der Länge. Fast jedes Muster muss ich anpassen, was ja im grunde nicht schlimm ist, aber meine kostbare, sehr knapp bemessene Nähzeit einfach nur unnötig belastet.

Es wäre wirklich super, wenn es auch mal Sachen und Schnittmuster gäbe, die sich an zarten, kleinen Kinderchen orientieren, zumindest wenn es nach mir ginge. Vielleicht gibt es ja so etwas auch schon, aber ich bin noch nicht darüber gestolpert?

Vielleicht hätte ich auch einfach nicht die aktuelle Kaufgröße nähen sollen, sondern einfach eine größe kleiner? Ich bin dabei recht vorsichtig geworden, weil ich auch damit so meine Problemchen hatte. Denn eine Größe kleiner heißt zum Teil andere Proportionen oder einfach mal "passt super für genau eine Woche bis es dann zu klein ist" und darauf habe ich auch nun wieder keine Lust. Viele Schnittmuster sind auch ohne jegliche Maßangaben ausgestattet, so dass man sich auch bissel darauf verlessen muss, dass man die richtige Größe zusammenpuzzelt. Am ehestens hilft noch, ein aktuell passendes Kleidungsstück, sofern man denn eins hat, auf die zusammengeklebten Bögen zu legen und zu vergleichen, was man dann im Endeffekt ausschneiden kann. Das finde ich auch nicht zeiteffizient und man muss eben immer das ganze Muster drucken statt einfach ein paar Seiten weglassen zu können, auf denen die gewünschte Größe eben nicht drauf ist.

Doch ich schweife ab... es ging ja um die Hose...

Das ist sie also...

Die Hose ist jedenfalls ganz niedlich geworden, trotz zu langer Beine und etwas üppiger Weite. Sie wäre noch viel besser, hätte ich nicht beim Nähen geschludert. Erst war die Ovi am spinnen und ich musste neu einfädeln. Dadurch habe ich dann ein paar Nähet nochmal genäht, aber vergessen, die Belegbreite entsprechend anzupassen, so dass der jetzt etwas reichlich ausfällt und gern mal oben etwas rausquillt. Hrmpf.

Außerdem habe ich mal eben eins der Bündchen verkehrt angenäht, so dass die Naht außen lag. Mhhhh.

Das wäre ja auch nicht so schlimm gewesen, hätte ich nicht erst nach dem erneuten Annähen desselben sowie des zweiten Bündchens bemerkt, dass ich das Schnittmuster unten nicht eingeklappt hatte, wie es die Bündchenversion vorsieht. Stattdessen hatte ich die Nahtzugabe unten plus die Extrastofflänge für das Bein mit Gummizug zugeschnitten, wodurch das Höschen jetzt fast der Großen gepasst hätte. Seufz.

Also habe ich dann kurzerhand die Hosenbeine abgeschnitten. Sieben (!) cm habe ich nach dem Vermessen des Kleinchens abgesäbelt und somit jetzt eine sehr sportlich legere Hose mit ca. 68er Länge bei 74er Breite, die dem Mädel wahrscheinlich auch den Rest des Jahres noch passt.

Wer ein aufwändiges Hobby sucht, trennt in seiner Freizeit Ovi-Nähte auf...

Die Bündchen habe ich fachfrauisch abgetrennt, was bei einer 4-Faden-Ovi-Naht schon etwas dauern kann, und wieder angenäht. Ich wollte keine neuen zuschneiden und hielt es für Verschwendung, die Ovinaht mit der Schere zu entfernen. Ich hatte von dem schönen grünen Bündchen vom November-Stoffmarkt ohnehin schon genug versaubeutelt, das ich die Schablone für die Beinabschlüsse mal eben NICHT im Fadenlauf aufgelegt hatte vorm Zuschnitt. Grummel.

Die Seitennaht des einen Bündchens trifft leider nicht auf die Beininnennaht...

Außerdem habe ich noch die Snaps zu tiefangebracht, was sich aber durch zwei weitere Snaps weiter oben zum Glück ohne optische Abstriche sehr gut beheben ließ.

Zu üppiger Beleg und doppelte Not-Vernappung...

Ihr seht, die Hose war ein voller Erfolg, denn ich habe extrem viel gelernt beim Nähen (vor allem den Frust in die Schranken zu weisen, hihi).

Kuckuck!

Der Tochter gefällt ihre Spielhose jedenfalls, wie man sieht.

2 Kommentare:

Dani Ela hat gesagt…

:-) Du bist ja genauso kritisch wie ich immer bei meinen Sachen ;-) Ich kenne das nur zu gut, wenn eigentlich alles nicht ganz so läuft wie geplant. Da könnte man verzweifeln. Man ist sein größter Kritiker, andere würden die Fehler gar nicht so wahrnehmen wie man selbst. Aber man wächst auch mit seinen Aufgaben und lernt ja draus (auf dass es beim nächsten Mal besser wird).
Die Hose ist jedenfalls sehr süß geworden und gefällt dem Kind ja scheinbar sehr gut, und das ist doch die Hauptsache! Das Ergebnis zählt :-)
Liebe Grüße
Dani Ela

Sera hat gesagt…

Hallo Dani,
sehr gut in Worte gefasst. Wenn man schon eine Weile näht, dann weiß man ja, dass man etwas kann. Und wenn es dann schief läuft oder eben nicht wie geplant, dann ist man auch mal genervt oder eben etwas gefrustet. Ich bemüh mich das alles mit Humor zu nehmen, sich zu ärgen ist ja sinnlos.

LG, Sera

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