Donnerstag, 12. Februar 2015

Fasching die Dritte (minus Fasching): Eisköniging Elsa lässt bitten...

Als Mädchenmama kommt man ja kaum um die Disney-Prinzessinnenriege herum. Zwar besitzen wir de facto nur drei Filme, die eine von diesen reizenden jungen Damen mit absolut illusorischen Liebes- und Lebensvorstellungen zeigen (Dornröschen, Rapunzel und Frozen), trotzdem mag meine Große die Mädels sehr und kennt die meisten auch namentlich (Belle ist bei ihr Bella und Cinderella Zinzerella... süß, oder?) und natürlich malt sie leidenschaftlich gern diverse Bilder mit entsprechendem Motiv in der Kita aus.

Besonders Elsa die Eiskönigin ist ihr ganz besonderer Liebling und wird entsprechend oft imitiert. Da wird "Let it go" gesungen (gern auch mal in Fantasie-Englisch, weil das Lied ja auch im Abspann in Englisch ist, auch wenn ich die Demi-Lovato-Version persönlich nicht ganz so schön finde...) und der Papa  oder die Schwester im Spiel schonmal "eingefroren". Gesten und Bewegungen werden nachgeahmt, dramatische Szenen des Films zum Besten gegegeben oder auch nur mal nacherzählt bzw. insidermäßig kommentiert... Und wehe, jemand anders will mal die Elsa sein ;-) nein, Spaß bei Seite. Die Maus ist da eigentlich recht entspannt. Was sie nicht leiden kann, ist, wenn mein Mann oder ich oder wir beide mal mitträllern wollen bei den Liedern. Da kann Fräulein schonmal giftig werden, weil sie da laut eigener Angabe nichts mehr hören kann vom Film >.< ...
Bis ich also die Texte alle kann, werd' ich also noch eine Weile brauchen, weil ich ja nicht "trainieren" darf, seht es mir also bitte nicht nach! *zwinkerzwinker*

Doch zurück zum Thema: Elsa! Natürlich wollte mein Kind unbedingt so ein Kleid. UN-BE-DINGT! Der Satz ging schon gut los, mit dem sie ihren Wunsch letztes Jahr ankündigte, Achtung: "Mami, du kannst doch nähen..."
Dann wurde natürlich erstmal die Charmeoffensive gefahren und bissel mit den Äuglein geklimpert und dann wurde der Wunsch häppchenweise rübergerückt. Es war ein Fest der Niedlichkeit, sag ich euch!

Dementsprechend um den  Finger gewickelt ging ich das kommende Wochenende zu Karstadt und kaufte Crashtaft und Chiffon in Eisblau - soviel kann ich schon sagen: Diese Stofftypen und ich werden bestimmt keinen Freunde in absehbarer Zeit. [Satin gehört für mich übrigens auch ganz klar in dieselbe Gruppe der "Zickenstoffe", aber dazu einandermal mehr.]
Dann holte ich noch große Pailetten und Glittertextilfarbe beim Bastelladen. EIn Schnittmuster zu finden war etwas schwieriger, wobei ich schließlich bei Burda online eines herunterlud, nämlich "Modell 142 Burda Style 12/2013". Ich hätte sicher auch selbst eins basteln können, allerdings finde ich das extrem schwierig bei nichtdehnbaren Stoffen - besonders, wenn dann noch 'ne Menge Firlefanz dabei ist wie der Umhang und ein geteiltes Vorder- und Rückteil aus transparentem Stoff. Außerdem wollte ich auch, dass das Werk dann nicht zu winzig oder viel zu riesig wird, sondern schlicht ein Weilchen passt. Deshalb entschied ich mich für die Kaufoption.

Die Schuhe sind aus dem Disneystore und das Tochterkind liebt sie abgöttisch!


Dann entstand nach und nach das Kleid. Zwar hat es *wie immer* einige Fehler, aber nennoch bin ich sehr zufrieden:

Der Rockschlitz ist auf der falschen Seite, weil ich beim Annähen einen dummen Denkfehler gemacht habe, und noch immer komplett offen, weil ich einfach mal vergessen habe, ihn ein Stückel zuzunähen.
Außerdem ist beim Raffen eine Seitennaht des Rockes nach vorne gewandert, weil ich die Sache mit dem Schlitz zwar richtig konzipiert, aber an der falschen Stellen angesetzt habe -.-Sieht man aber echt nur, wenn man es weiß, weil die Fadenfarbe perfekt ist und die Naht der sauber und flach ist.
Auch das mit dem nahtverdeckten Reißverschluss ist so ein Ding, was ich noch üben muss, denn ich habe das mit der Unsichtbarkeit gelant umschifft und nun sieht man ihn halt. Außerdem habe ich den Reißverschluss zu kurz gekauft, weshalb man das Kleid ewas weniger komfortabel anziehen kann, naja... geht aber trotzdem.
Einen Ausschnitt habe ich bewusst nicht genäht, sondern einen ganz normalen Kragen mit kleinem Belegestreife, der allerdings etwas wurschtelig geraten ist und durch den sich auflösenden Ober- UND Unterstoff schon einmal geflickt werden musste. Warum ich kein Vlies auf den Belegstreifen gebügelt habe, ist mir selber schleierhaft, aber naja, es hält.
Falls ihr euch übrigens fragt, warum ich diese Fehler hier aufschreibe: Damit ich sie nicht nochmal mache, ganz einfach. Ich bin, seitdem ich Kinder habe, einfach megavergesslich. Außerdem finde ich die Analyse meiner Werke im Nachgang irre therapeutisch für mich selber. Am besten fände ich, dass auch andere davon profitieren, egal in welcher Form, aber das liegt ja nicht bei mir, sondern wäre dann ja entsprechend nicht mehr als ein positiver Nebeneffekt, wenn überhaupt. Außerdem lerne ich so, etwas von meinem detailverliebten Ex-Cosplayer-Perfektionismus Abstand zu gewinnen.


Natürlich ist das Haar meiner Tochter nicht silbern, das ist Farbspray und eine echte Empfehlung für Fasching!

Mittlerweile bekomme ich sogar die Haare einigermaßen hin! Yay!

Umhang ohne Muster und ohne Saum (den ausfransenden Rand habe ich mit dem Feuerzeug angeschmolzen, hält toll!).

Bemalte und bestickter Ärmel

Wie gesagt, ich bin dennoch sehr glücklich mit dem Kleid. Mein Kind liebt es. Da stört mich auch nicht, dass ich die Ärmel mehrfach angefangen habe, sie etwas zu weit sind und unförmig sind oder dass die Stickereien nicht so ganz der Vorlage entsprechen.
Auch ist es mir egal, dass man einlagigen Chiffon einfach nicht mit Textilfarben anmalen kann und ich es dennoch mehrere Abende probiert habe. Der Umhang hat jetzt trotzdem kein Muster? Und wenn schon!
Für mein Kind schnippel ich auch gerne mal 150 Pailetten zurecht und nähe sie per Hand an. Für mein Kind lerne ich auch echt gern und mit Hingabe französische Zöpfe flechten, obwohl ich haarmäßig eher ne Niete bin.

Ihr seht, alles super!

Warum oben übrigens "minus Fasching" im Titel steht, interessiert euch zu guter Letzt sicher auch noch, oder? Ganz einfach: Es ist kein Faschingskostüm, sondern ich habe das Kleid letzten Herbst genäht. Die Große musste sich das Kleid auch verdienen, bekam es also nicht einfach geschenkt. Dazu hat sie einen kleinen Plan gehabt, auf dem sie für jeden "lieben Tag" einen Schneestern bekam. Als 30 voll waren gab es dann das Kleid. Dreimal dürft ihr jetzt raten, ob sie es in einem Monat geschafft hat oder nicht...



Keine Kommentare:

Das könnte dich auch interessieren...

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...