Buch 1: Beautiful Creatures 3,5/5
Ethan Lawson Wate ist 16, spielt Basketball, ist weder beliebt noch unbeliebt an seiner Schule. Das einzige, was ihn aus der Masse an Schülern seines Alters heraushebt, ist der Fakt, dass seine Mutter vor einer Weile tödlich verunglückt ist und sein Vater sich seitdem aus dem Leben so sehr zurückgezogen hat, dass selbst Ethan ihn manchmal beinahe für einen Geist hält. Außerdem hat der Teenager seltsame Alpträume, in denen immer wieder ein Mädchen vorkommt und ein seltsames Lied, das mal auf seinem iPod zu sein scheint, mal nicht...
Als der "Junge mit der toten Mutter" nach den Sommerferien zurück in die Schule kommt, trifft er dort auf ein neues Mädchen, Lena Duchannes [Dü-kän-näin], die Nichte des örtlichen Einsiedlers Macon Ravenwood, den man seit gut 2 Jahrzehnten nicht mehr zu Gesicht bekommen hat in Gatlin, der Südstaatenkleinstadt, in der Ethan zu Hause ist.
Es kommt wie es kommen muss: Beide lernen sich kennen und finden heraus, dass ein seltsames Geheimnis sie verbindet, genauer gesagt ein Fluch, der das Mädchen dazu zwingt, sich an ihrem 16. Geburtstag zu entscheiden, ob sie sich auf die Seite der dunklen oder der hellen Caster, der übernatürlichen Wesen denen sie angehört, stellen will. Ihre Entscheidung könnte die Welt zerstören... *dong dong dong*
Fazit:
Ethan ist ein toller, ziemlich gut gestalteter Protagonist und es macht Spaß aus seinem Blickwinkel auf das Geschehen zu blicken. Auch die Story ist relativ logisch, manchmal wünscht man sich aber doch die ein oder andere Erklärung gerade zu dem Fluch der Duchannes-Familie. Außerdem ist das Ende der ganzen Geschichte meiner Meinung nach zu vorhersehbar.
Buch 2: Beautiful Darkness 4/5
Nach Lenas 16. Geburtstag ändert sich alles, denn ihre Entscheidung steht noch immer aus. Zunehmend entfremdet sich das Mädchen von Ethan und gibt sich immer öfter mit dem seltsamen John Breed ab. Sie pendelt zwischen Melancholie, vager Hoffnung und einem destruktiven Selbsthass, der aus ihren Schuldgefühlen gegenüber ihrem Onkel erwächst. Ethan leidet unter ihrer Launenhaftigkeit und findet kaum Zugang zu seiner Freundin, was ihn verständlicherweise ziemlich unglücklich macht. Er möchte Lena helfen, aber sie stößt ihn weg, lässt ihn einfach nicht an sich heran.
Erst als er sich mit der Britin Liv anfreundet, die quasi Praktikantin in der Caster-Bibliothek von Gatlin ist, gewinnt er wieder an Zuversicht und Lebenfreude. Das blonde, leicht verschrobene Mädchen ist das, was er gebraucht hat: eine echte Freundin, ein offenes Ohr. Gemeinsam mit ihr uns seinem besten Freund Link bricht Ethan auf, um Lena vor John Breed, ihrer Mutter und den Machenschaften den dunklen Caster und Incubi zu retten.
Fazit:
Das Buch macht wirklich jede Menge Spaß und ist das beste der Reihe. Liv und Link sind tolle Figuren, man muss sie einfach mögen - im Gegensatz zu Lena, die hier immer stärker zu nerven beginnt. Ihre Emo-Phase ist übertrieben, ihr Verhalten bipolar und stressig. Es wird mit fortschreitender Geschichte immer schwerer, sie wirklich zu mögen. Ich habe mich nicht selten dabei ertappt bei dem Gedanken: Ethan, nimm lieber Liv und steck Lena in die Klapse, damit sie ihren posttraumatischen Stress und ihre bipolare Borderline-Persönlichkeit endlich in den Griff kriegt!
Dream Dark
In dieser kurzen Episode wird das Schicksal von Link während seiner Tranformation ein wenig genauer beleuchtet, allerdings passiert so gut wie gar nichts, was man sich nicht auch so hätte zusammenreimen können. Vom zeitlichen Rahmen her, passiert Links Wandel genau zwischen Beautiful Darkness und Beautiful Chaos. Prinzipiell ist Dream Dark total überflüssig und wirklich nur für Hardcore-Fans zu empfehlen, die jeden Krümel dieser Serie absorbieren wie Atemluft...Gatlin wird nach Lenas fataler Entscheidung von apokalyptischen Plagen heimgesucht: Unerträgliche Hitze und Heuschreckenschwärme überziehen die Gegend, die Ordnung und das Gefüge der Welt sind aus den Fugen geraten. Zwar nähern sich Lena und Ethan nun endlich wieder an, doch steht scheinbar noch immer unendlich viel zwischen den beiden. Vor allem die Veränderungen, die sich in dem Jungen vollziehen sind beunruhigend und Ethan scheint sich letztlich mehr und mehr selbst zu entgleiten. Diesmal ist es an ihm, Entscheidungen zu treffen. Doch kann er die Opfer bringen, die damit verbunden sind, die Welt wieder ins Lot zu bringen?
Fazit:
Also dieses Buch ist deutlich das schwächste der Reihe (bisher). Zwar gefällt mir die düstere Seite, die Ethan im Zuge seiner Veränderungen erlebt bishin zur Konfrontation mit seinem Schicksal, aber der Rest des Buches krankt daran, dass eine wirklich stringente Handlung mit entsprechender Spannungskurve fehlt. Es passieren lose aneinander gereihte Ereignisse, die alle so nach dem Schema ablaufen: Ethan/Lena/Liv/Link gehen zu Ort X, dort passiert das und das, dann ist das wieder vorbei und man ist im Prinzip nicht schlauer als vorher. Außerdem nervt Lena noch immer und Livs Love Interest wirkt irgendwie gezwungen ("Damit die auch wen hat pairen wir die mal mit dem da!").
Das Ende des Buches wirkt deshalb nicht wirklich gelungen, weil ja statt 1000 offene Fragen zu klären einfach zig kurze Episoden passiert sind, die eher neue Rätsel aufgeben, als welche zu lösen. Ganz am Ende - ein fieser Cliffhanger nebenbei - wird lediglich eines klar, nämlich welches Opfer Ethan bringen muss, um das Weltgefüge zu kitten. Ersten ahnt man das, was zu tun ist, schon das ganze Buch über, wohl vor allem weil der damit verbundene Strang wenigstens halbwegs konsistent ist - allerdings prangere ich an, dass es ein Unding ist, dass Lenas Entscheidung im 2. Buch die Welt kaputt gemacht hat, nicht die aus dem 1. Band, weshalb es irgendwie unlogisch ist, dass Ethan und nicht sie als einzige Person etwas tun kann, um die Apokalypse zu stoppen und die Ordnung wieder herzustellen. Ich hoffe Buch 4 bügelt das aus und erklärt endlich mal ein bisschen was dazu, sonst wäre ich enttäuscht als Leser der Serie...
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