So, heute mal wieder ein Bericht über Fressalien aus der heimischen Versuchsküche - erneut nach einem Rezept, welches sich eine der namhafteren Zeitschriften zum Thema Kochen und Backen erdacht hat, gebacken, nämlich "essen & trinken - Für jeden Tag" (Ausgabe 12/2010).
Dort gibt es eine etwas weniger filigrane Variation der klassischen Zimtsterne, welche mich sofort interessierte. Denn zum einen ist Zimtsterne backen echt ein Riesenaufwand, zum anderen enthält das Ganze nur 4 Hauptzutaten und kommt ganz ohne Butter aus, was bei Kleingebäck äußerst selten mal vorkommt.
Also habe ich mich heute mal rangewagt und monstermäßig viel Eischnee mit noch mehr Puderzucker verschlagen, wobei mein neues, bisher ungenutztes IKEA-Puderzuckersieb meinte, sich desintegrieren zu müssen und nun in die ewigen Küchengründe eingegangen ist, nachdem ich diverse Kleinteile aus dem Zucker fischen durfte. Schwache Leistung von dem Ding!
Egal, jedenfalls habe ich dann ca. ein Drittel der Masse mit gemahlenen Nüssen vermengt, das kam dann auf ein Backblech (statt wie im Rezept angegeben auf zwei) und darauf kam dann der Rest Flüssigbaiser.
Dann ging's in den nicht-umluftenden Ofen, denn Umluft wär' wohl ungeeigenet, das sagt jedenfalls das Heft. Eine halbe Stunde abwarten hieß es, dann musste das Gebäcklein liebevoll mit Alufolie zugedeckt werden, damit die Ei-Zucker-Verkleidung nicht schwarz wird. Das war ganz schön tricky, vor allem weil die "gute" Rolle alle war und ich die "böse" verwurschtelte Rolle erstmal aufpiepeln musste. Dann ist das silberne Papierchen auch noch angepappt, aber zum Glück nur an einer Stelle...
Nach dem Abkühlen habe ich das ganze geschnitten und ganz spontan beschlossen, das Gebäck umzutaufen, denn "Zimtstangen" klingt doch irgendwie nicht so spannend.
Da die Teilchen eher splitterndem Polareis ähneln, weil die Baiserschicht so lustig bröselt, heißen die Dinger jetzt "Eisschollenplätzchen". So.
Schmecken tun sie allerdings genau wie Zimtsterne... sehen nur anders aus, aber hey, die Zubereitung war echt einfach und das Rezept vollkommen nachvollziehbar. Bis auf die Angabe mit den Backblechen würd' ich die Plätzl nicht anders backen und da man echt wenig braucht, um sie zu machen, finde ich sie echt klasse. Eine Angabe zur Haltbarkeit hätte ich mir noch gewünscht, aber naja, wie ich meine Tester kenne, leben die Eisschollen eh nicht lange ;)
FAZIT:
+ Anfänger können das Gebäck ohne große Vorkenntnisse umsetzen - dank einfachem, durchdachtem Rezept.
+ Die Kosten für die Plätzl sind vergleichsweise gering.
+ Man kann die Schollen auch machen, wenn man mal wieder keine Butter im Haus hat oder Butter nicht mag oder wenn einem Zimtsterne zu schwierig sind.
- Die Plätzl sind nach dem Backen selbst nach dem Abkühlen noch recht weich, was den Teig angeht, ich empfehle deshalb sie noch etwas länger an der Luft stehen und trocknen zu lassen.
- Das Baiser krümelt ganz arg, also kann man die kleinen Stücke vermutlich schlecht transportieren, ohne dass der Belag abfällt - Für kürzere Strecken vom Teller zum Mund geht's aber ganz prima mit dem Transport ;).
- Das Rezept enthält keine Angaben zu Lagerung und Haltbarkeit. Außerdem reicht ein einziges Backblech vollkommen aus - anders als im heft empfohlen.
2 Kommentare:
*als tester einreih'*
ich mag das Rezept bitte haben :)
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