Sonntag, 29. Januar 2012

Moosgummistempel selber machen

Auf Anfrage der lieben Gallina hin ergänze ich natürlich auch noch die Moosgummivariante des selbergemachten Stempels. Im Gegensatz zum subtraktiven Verfahren des Schnitzens der Radiergummistempel trägt man hierbei nichts von einer Platte ab, sondern baut das Motiv quasi auf. Vorteil hierbei ist, dass die Linien und Flächen insgesamt sauberer und feiner gestaltbar sind, aber auch das hat - wie beim Radierer - so seine Grenzen, was Details angeht...

Dazu benötigt ihr folgende Zutaten:

  • 2 Moosgummiplatten mittlerer Dicke, am besten in 2 verschiedenen Farben (der Übersichtlichkeit halber) - beide müssen in der Größe etwas größer als das Wunschmotiv sein.
  • Kleber (Prittstift, Bastelleim, lösemittelfreier Alleskleber oder Sprühkleber)
  • Schere oder Skalpell
  • Papier mit Ausdruck oder Zeichnung des Motivs, welches ihr umsetzen wollt - Flächen lassen sich auch hier besser umsetzen als zarte Linien.
  • Holzstück oder Acrylblock

Und so geht's:

  1. Malt das Motiv auf ein Blatt Papier oder druckt es aus.
  2. Schneidet es grob aus und zwar im Ganzen.
  3. Klebt nun das Motiv auf eine der beiden Moosgummiplatten. Das geht sehr gut mit Sprühkleber oder Prittstift. Achtet darauf, dass das Motiv gut angetrocknet ist und wirklich überall klebt, ehe ihr weiter macht.
  4. Schneidet nun das Motiv aus - entweder mit einer (Nagel-/Stick-)Schere oder dem Skalpell.
  5. Jetzt kommt die 2 Platte Moosgummi zum Einsatz: Arangiert die Teile eures Motivs probeweise darauf und korrigiert sie nochmals, falls nötig. Dann klebt ihr sie mit der Papierseite auf Platte 2, so dass das Motiv jetzt spiegelverkehrt erscheint. Drückt alles gut an und schneidet überschüssiges Moosgummi der Trägerschicht etwas zurück. (Um das Motiv sollte man nicht zuviel wegnehmen. Ein Rand von 0,5 bis 1 cm ist am praktischsten.)
  6. Montiert das Moosgummi nun mit Kleber auf dem Holz oder dem Acrylblock und lasst den Kleber gut trocknen.
  7. Fertig!!

Samstag, 28. Januar 2012

Stempel schnitzen - So geht's!

Ich bin eine Frau zahlreicher Obsessionen. Zum Beispiel liebeliebeliebe ich Stempel. Allerdings sind die kleinen oder großen Druckteilchen in der Regel teuer und man findet oft nicht genau den einen wahren, den man eben braucht bzw. will.
Mittlerweile kann man sich zwar professionell helfen lassen, das heißt, man kann sich Stempel von Firmen anfertigen lassen. Man muss nur das Wunschmotiv als Vorlage einsenden und bekommt es innerhalb einer gewissen Zeit als fertiges Druckhilfsmittel zugesandt. Das ist allerdings nicht ganz billig - wo wir wieder bei Kostenfaktor angelangt wären, der meist nicht ganz unerheblich bei der Stempelaquise sein dürfte.
Mit etwas mehr Aufwand kann man stattdessen ganz einfach selber individuelle Motive umsetzen und drucken.

Dazu braucht man entweder einen glatten, weichen Radierer aus Gummi, ein scharfes Messer/Skalpell/Linolschnittset, eventuell eine Schere, einen weichen Bleistift, ein Stempelkissen und optional ein Stückchen glattes Holz (einen abgeschliffenen Lattenrest oder ein ausgedienter Baustein beispielsweise tun diesen Dienst ganz gut) oder eine Acrylglasstempelplatte aus dem Bastelladen (nicht ganz so billig, aber akzeptabel, wenn man keine Marke kauft) und Kleber.

Dann geht's auch schon los:
  1. Malt euer Motiv auf ein Stück Papier - ihr könnt es auch druchpausen. Achtet aber darauf, dass es nicht zu viele Details hat, das lässt sich nicht so gut schnitzen, es sei denn man hat Übung und extrem ruhige Hände. Ich empfehle ein simples Motiv mit vielen Flächen. Es sollte natürlich maximal so groß sein wie das Radiergummi.
  2. Dreht das Papier um und rubbelt über das Motiv, es erscheint seitenverkehrt auf dem Radierer.
  3. Jetzt schnitzt ihr alles weg, es später nicht gedruckt werden soll, also alles, was nicht "schwarz" ist von der Bleistiftvorlage. Anfänger nehmen am besten ein Motiv, wo man fast nur Flächen hat und nur ein paar Linien rausschnitzen muss. Aber Achtung: Was einmal weg ist, ist weg!
  4. Ist das Motiv kleiner als der Radiergummi, kann man mit dem Messer oder der Schere außen noch etwas wegnehmen, dann muss man weniger wegschnitzen und der Druckstock ist etwas stabiler. 
  5. Macht nach dem Schnitzen erstmal einen Probeabdruck, dann seht ihr, wo man noch nacharbeiten muss unter Umständen. 
  6. Den Stempel kann man nach dem Fertigstellen mit Bastelleim oder lösemittelfreiem Alleskleber noch auf dem Holz montieren. Manche benutzen dazu auch Sprühkleber. Ich empfehle das Montieren vor allem dann, wenn das Motiv entweder klein ist oder viel weggeschnitten wurde und damit der Druckstock weich und schlecht zu handeln ist. Lasst den Kleber auf jeden fall 24h trucknen, damit das Gummi nicht abrutscht und schön da bleibt, wo ihr es haben wollt: in der Mitte des Holzes.
  7. Dann ist es geschafft: Das fertige Motiv ist druckbereit: Stempelkissen raus und los!

Hier mein fast fertig gestellter Stempel von Chrilus Lieblingswort im Abdruck. Bei Gelegenheit mache ich mal ein Foto vom Druckstock.

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