Samstag, 18. Oktober 2014

Schnittmusterreview: "Willi & Elli" und Leggings von Go to sew

Die Miniprinzessin mit dem Gesamtensemble im September. Mittlerweile passen nur noch Halstuch und Pulli.


Seit langem lag bei mir schon das Schnittmuster "Willi & Elli" von Mamudesign im Schrank. Bisher hatte ich mit den Mustern aus dieser Nähschmiede gute Erfahrungen gemacht und ich bin auch nach wie vor total beeindruckt, wieviel man in einem Muster für sein Geld bekommt, denn man kann von der Püppi über's Baby bis Kind und Mutti die ganze Familie in Willis oder Ellis hüllen, wenn man mag. Das ist schonmal ein Riesenplus. Auch dass man nur wenige Schnittteile (2/4 + Bündchen) benötigt für einen Pulli ist sehr ansprechend, obwohl ich nun keine Anfängerin mehr bin. Immerhin spart man so unheimlich viel Zeit. Setzt man dann doch Ärmel an, ist das sehr einfach, da die Rundung sehr minimal an der Schulterkugel ist und man eigentlich nix falsch machen kann.

In der ersten Version hatte ich das Muster für die 62/68 abgezeichnet. Insgesamt enthält das Muster schon 0,5cm Nahtzugabe, also war das nicht weiter schwer und ich musste im Grunde nix dabei beachten, auch wenn meine Ovi 0,7cm Nähte produziert plus Verschnitt der Zugaben.

Allerdings fingen da die Probleme an, denn ich glaube in dieser Größe hat das Muster niemand Probe genäht, wenn ihr mich fragt, jedenfalls nicht ohne Zugabe hinzuzufügen. Ich habe also insgesamt ein bissel großzügiger geschnitten, dann genäht und hinterher gek***t, denn der Ärmel war katastrophal eng! Absoluter Konzeptionsfail im Muster.
Auf dem Foto seht ihr das Originalmuster und darunter meine nachträgliche Anpassung, die die Pullinutzung überhaupt möglich macht.

Kurzerhand schnitt ich die Ärmel einfach ab und ersetzte sie mit einem neuen Paar aus recycletem Papi-T-Shirt, wobei ich den Originalsaum gleich benutzte und damit einen Schritt einsparen konnte.
Sah dann ganz passabel aus bis ich im Bad das Pullilein ausversehen beim Putzen mit etwas verdünnter Chlorlösung betröppelte *seufz* Fällt ja zum Glück nicht so doll auf, aber ärgern tut es mich schon.

Den unteren Pullisaum habe ich übrigens erst nachträglich mit Bündchen versehen, da ich es erstmal mit einfachem Overlock-versäubertem Abschluss testen wollte. Allerdings rollt sich der zu stark nach oben und das Shirt rutscht hoch. Deshalb gabs noch ein schmales Bündchen für unten.

Meine Ovi-Skills sind übrigens jetzt sehr viel besser als noch zu Beginn (ich hab die W6 seit Weihnachten 2013). Meine Kragen sehen auch schon ganz professionell aus, finde ich, und der Gebrauch der Maschine macht Spaß. Trotzdem liebe ich das nachträgliche Absteppen mit der Haushaltsnähmaschine. Dazu dehne ich den Halsbund beim Absteppen ganz leicht und nehme nur einen einfachen Geradstich, weil der dreifache Geradstich bei meiner Maschine unsauber wirkt. Allgemein ist das Stichbild der 10 Jahre alten Privileg nicht mehr das klarste...

Die Leggings zum Shirt ist nach dem Schnittmuster von Go to Sew, einer Englischen Seite, die viele kostenlose Tutorials sammelt, aber auch kostenpflichtige Muster vertreibt. Das Schnittmuster bekommt man bei Registrierung gratis. Es umfasst 3 Größen (62/68, 68/74 und 74/80 würde ich sagen nach meiner "Übersetzung"), von denen ich die mittelste umgesetzt habe. Leider ist die super sitzende Hose schon nach 2 Wochen zu klein geworden - aber für den Praxistest hat's allemal gereicht. Die Leggings sitzt knackig und ist perfekt in der Länge. Mit der Ovi näht man sie ratzfatz und ohne Hirnknoten. Ich wünschte, mehr Schnittmuster wären so klasse für dünne Kinderlein geeignet wie dieses. Gerade Farbenmix, Ottobre und Co. haben gerne mal etwas lässiger fallende Schnitte, bei denen ich mir nicht immer sicher bin, welche Größe ich nähen soll will.

Der Stoff stammt übrigens von Emily's auf der Bürgerstraße bzw. von deren Stand auf einem der DaWanda-Kreativmärkte im Alten Schlachthof. Damals, als ich ihn kaufte, war ich ganz frisch schwanger mit Nummer 2 und da hieß es noch Diskretion und dass es ein Bub wird. Aber auch für Mädels finde ich die Fische und Streifen schön und der Kleinen stehen blau und grün sowieso toll.
Das Webband, dass ich so sinnfrei positioniert habe am Halstuch ist übrigens aus einem schwedischen Bastelladen.


Ärmel-Gau: Da passen die Ärmchen eines Babys niemals durch! Die Naht ist übrigens nicht schief an der Achsel, sondern lediglich ein wenig nach Innen geklappt, weil der Spaß mich zu sehr frustriert hat, um da etwas zu bügeln.

Hier das Gesamtensemble mit Leggings und Tuch.

Halstusch nach eigenem Schnittmuster (Impro *hüstelhüstel*)...

Profikragen ;-)
Das Bündchen welt sich leicht, weil es absichtlich etwas enger gehalten ist, um den Pulli unten zu halten.

Versauter Ärmel *grummel*

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Lange her...

Ich fange mal wieder mit der obligatorischen Entschuldigung an: Me culpa, ich habe wieder ewig nicht gebloggt. Auch den Post zum Thema #Hebammenproteste werde ich euch wohl schuldig bleiben müssen. Nicht, weil das Thema "vom Tisch" ist, sondern weil mir für das Formulieren momentan Zeit und Energie fehlen und andere Themen in meinem Leben Vorrang haben.

Im Sommer sind bei mir vielerlei Dinge passiert - schöne und weniger schöne. Vielleicht werde ich es auch schaffen, diese Ereignisse irgendwann zu verbloggen - besonders bei den angenehmen Erlebnissen wäre das für mich sehr wünschenswert. Auch war ich nicht untätig und habe vor allem dank meiner Ovi doch so manches geschafft. Aber auch gehäkelt, gebastelt und gestrickt wurde im Hause Silberzunge, was die freien Minuten hergaben.

Die größten Meilensteine waren wohl, dass ich meine Mini mit gerade 9 Monaten in der Krippe eingewöhnen musste - wer jetzt gerne was zum Thema "Rabenmutter" loswerden möchte, soll es bitte tun, aber nicht in meinem Blog, da sind solche Sinnlosigkeiten Tabu. Und wie gesagt, ich musste. Von wollen war da nicht die Rede. Da das Schuljahr nunmal im September losgeht und die Kleine im November geboren ist, hatte ich keine andere Wahl, denn noch ein Jahr Aussetzen in der Ausbildung kann ich mir einfach nicht gönnen leisten - because: REASONS...
Auch hier bitte der Verweis an alle, die jetzt mit den Augen rollen und meinen, meine Entscheidung, in der Ausbildung ein Baby zu bekommen (bewusst und gewollt!), ganz schlimm, grenzwertig, furchtbar, rabenmütterlich, grausig etc. pp. finden zu müssen: Macht ruhig, aber woanders. Über den Punkt, jeden Pups rechtfertigen zu wollen, bin ich (meistens) ganz gut hinweg mittlerweile, obwohl mir das schwer fällt.

Ich kann euch beruhigen: Trotz Fremdbetreuung meiner Mädels, meiner Ausbildung, chronischem Stress, extremem Schlafmangel und und und bin ich eine tolle Mutti, Ehefrau und so weiter. Ich werde gebraucht und geschätzt.

Seit September bin ich auch im Praktikum. Letztes Jahr ging ich im April in den Hort und fand es dort grausig. Ich war im März (5. Schwangerschaftswoche) in der Frauenarztpraxis zusammengebrochen, mit dem Ambulanzwagen ins Krankenhaus gefahren und dort wegen Schweinegrippe isoliert worden. Danach war ich eigentlich nur krank (- fast 8 Monate lang). Mir ging es im Praktikum damals eigentlich permanent schlecht. Zusätzlich mobbten mich die Kollegen, darunter auch meine Betreuerin, so dass mein Arzt mich schon im Juni dort heraus nahm - Arbeitsverbot! Ich war zu diesem Zeitpunkt schon als Risikoschwangere eingestuft worden. Die Praktikumserfahrung war also für mich eher unschön und ich hatte Bammel vor der neuen Situation, mit der das Schuljahr startete - zumal ich jetzt in der Kinder- und Jugendhilfe tätig sein würde.

Zum Glück bin ich mit meiner neuen Praktikumsstelle sehr glücklich, auch wenn ich dazu in einen anderen Stadtteil fahren muss und mehrere Tage in der Woche bis abends dort bin. Die Kollegen sind nett und hilfsbereit, die Atmosphäre freundlich und ich habe das Gefühl dort gut hinzupassen. Meine Arbeit gibt mir das Gefühl, nützlich und wertgeschätzt zu sein, dass meine Ideen und Gedanken auch wahr- und ernstgenommen werden.

Ich bin also jetzt wieder "da" - Frau, Mutter, Mensch, Mädchen, Arbeiterin, Kindertaxi, Schneiderin, Freundin, Sheriff... und Bloggerin aus Leidenschaft.

Dazu sei gesagt: Ich laufe viel in der Stadt herum - zu ZWEI Kitas, in verschiedensten Stadtteilen (derzeit hauptsächlich in Johannstadt und Pieschen), zum Einkaufen etc. Während ich laufe, spuken sie in meinem Kopf herum, die vielen Artikel, die ich gerne schreiben und hier bloggen würde. Aber leider bleibt so vieles ungeschrieben dieser Tage, weil mein Kopf und das Internet nicht vernetzt sind (zum Glück!) und die Ideen oft auch ganz fix wieder schwinden, sobald die Kleene weint oder die Große mich zuschnattert oder...

Trotzdem gelobe ich * wie immer* Besserung und hoffe bald wieder zu bloggen. Vielleicht sogar regelmäßig... Ihr dürft gespannt sein, ob ich es schaffe XD

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